3

Angeblicher Benchmark-Leak zeigt die GeForce RTX 2080 Ti um +37,5% vor der GeForce GTX 1080 Ti

Heiß diskutiert in unserem Forum wird derzeit der erste (natürlich angebliche) Benchmark-Leak mit wirklichen Gaming-Benchmarks zur GeForce RTX 2080 Ti. Die Quelle hierfür ist der YouTuber Joker Productions, welcher diese Benchmarks vom türkischen YouTuber PC Hocasi TV abgegriffen hat – aus einem versehentlich kurzzeitig online befindlichem Video, welches noch gar nicht für die Veröffentlichung vorgesehen war. Nichtsdestotrotz ist das ganze natürlich reichlich unsicher, niemand kann für die Echtheit dieser Daten garantieren – oder sicher sagen, das sich keine der beteiligten Parteien damit nicht einfach nur hochspielen will. Dies gilt gerade, weil diese Benchmarks absolut ins bisherige Bild passen, respektive damit eine sicherlich zu erfüllende Performance-Vorhersage getroffen wird. Gleichfalls gilt umgedreht aber auch, das jetzt durchgeführte Benchmarks eventuell dann durch die Turing-Benchmarks zum Launchtag (14. September 2018) geschlagen werden können, weil zu diesem Zeitpunkt bessere Treiber vorliegen werden und eventuell auch der eine oder andere Turing-bezogene Spielpatch einbezogen werden kann.

UltraHD/4K GeForce GTX 1080 Ti GeForce RTX 2080 Ti Differenz Minimum fps
Battlefield V 54,5 fps 75,2 fps +38,0% 46,5 fps vs. 52,3 fps = +12,5%
Call of Duty: WW2 50,0 fps 61,1 fps +22,2% 42,1 fps vs. 46,2 fps = +9,7%
Far Cry 5 44,4 fps 68,9 fps +55,2% 32,7 fps vs. 55,6 fps = +70,0%
For Honor 51,7 fps 78,3 fps +51,5% 42,6 fps vs. 61,3 fps = +43,9%
GTA V 61,5 fps 78,2 fps +27,2% 53,7 fps vs. 58,8 fps = +9,5%
Mass Effect: Andromeda 48,4 fps 67,3 fps +39,0% 33,7 fps vs. 50,3 fps = +49,3%
PlayerUnknown's Battlegrounds 42,5 fps 61,6 fps +44,9% 39,2 fps vs. 47,3 fps = +20,7%
Rainbow 6: Siege 61,6 fps 90,1 fps +46,3% 54,7 fps vs. 64,3 fps = +17,6%
The Crew 2 47,3 fps 58,3 fps +23,3% 42,1 fps vs. 56,7 fps = +34,7%
The Witcher III 44,1 fps 56,4 fps +27,9% 29,7 fps vs. 41,2 fps = +38,7%
Durchschnitt GeForce RTX 2080 Ti vs. GeForce GTX 1080 Ti mit +37,5%   (Minimum fps +30,7%)
Quelle: Joker Productions @ YouTube, basiered auf einem Leak von PC Hocasi TV @ YouTube

Unklar zu den eigentlichen Benchmarks ist dann leider auch, welche konkrete GeForce RTX 2080 Ti hierbei zum Einsatz kam: Eine Herstellerkarte mit Referenztaktung oder aber ab Werk übertaktet – oder hingegen nVidias Founders Edition mit deren eigener Werksübertaktung (nicht besonders wahrscheinlich, da nVidia derzeit auf diesen Karten sitzen dürfte). Je nach Höhe der angesetzten Werksübertaktung müsste das Benchmark-Ergebnis dann auch noch um diesen Effekt korrigiert werden, um auf das Niveau der Referenztaktung zu kommen. Bei der Founders Edition (zu den nVidia-Taktraten) ist dieser Effekt auf ca. +3% zu schätzen, welche jene Karten schneller als eine Referenztaktung sein sollten. Aufgrund all dieser Unsicherheiten kann man das ganze derzeit nur als grobe Vorschau mit zudem ungewisser Quellenlage betrachten. Sofern man sich auf diese Werte einlassen wollte, sieht man die TU102-basierte GeForce RTX 2080 Ti um +37,5% schneller in diesen 10 Testspielen als die GP102-basierte GeForce GTX 1080 Ti. Dies passt knapp in nVidias eigene Performance-Prognose zur GeForce RTX 2080 Ti und liegt minimal niedriger als unsere eigene Performance-Prognose.

Aber wie schon ausgeführt, hat die GeForce RTX 2080 Ti kein erhöhtes Power-Limit und könnte daher eher als die anderen Turing-Grafikkarten von eben jenem Power-Limit eingebremst werden. Die Einzel-Benchmarks schwanken dabei von +22% bis +55% – was ziemlich dem entspricht, was nVidia bei seinen Haus-eigenen Benchmarks schon ausgemessen hatte. Die ausgemessenen Minimim-fps steigen mit +30,7% etwas weniger stark – was aber derzeit noch nicht auf die Goldwaage gelegt werden kann, da es sich um gewöhnliche Minimum-Werte handelt, wo also auch CPU- und Engine-Aussetzer mit erfasst werden könnten (weswegen man hierfür auch besser auf Meßmethoden wie das "99th Percentil" zurückgreift). Hinzu kommt, das als Prozessoren-Unterbau für diese Turing-Benchmarks womöglich nur ein Ryzen 5 2600X verwendet wurde, welcher unter Umständen bei weitgehend CPU-limitierten Tests (wie eben Minimum fps) nicht ganz das Potential dieser Grafikkarten offenlegen kann.

Auf das Gesamtbild bezogen, käme die GeForce RTX 2080 Ti somit knapp so viel besser heraus, das sich diese Grafikkarte überhaupt (aus reiner Performance-Sicht) gegenüber der GeForce GTX 1080 Ti lohnt – natürlich weniger für Nutzer speziell der GeForce GTX 1080 Ti, sondern nur generell betrachtet. Immerhin muß nVidia einrechnen, das übertaktete GeForce GTX 1080 Ti Karten noch um einiges bessere Benchmark-Ergebnisse abliefern können – und trotzdem muß die GeForce RTX 2080 Ti im default-Zustand sich davon bemerkbar (Mindestmaß +15%) absetzen können, ansonsten gerät das Bild einer "neuen" GPU-Generation ins Wanken. Unterhalb von +35% Mehrperformance darf die GeForce RTX 2080 Ti also nicht herauskommen – und jenes Performancebild wird laut diesen ersten (angeblichen) Spiele-Benchmarks dann auch knapp gehalten. Eine echte Performance-Offenbarung mit einer Mehrperformance Richtung +50% bleibt dagegen allerdings (vorerst) aus – dies könnten nur die kommenden Launchreviews mittels besserer Treiber und Turing-bezogenen Spielepatches noch einmal aufhübschen. Den ganz großen Schub braucht man davon auch nicht unbedingt erwarten, denn wenn diese Turing-Benchmarks echt sind, dann dürfte sich hieran erfahrungsgemäß nur noch im Rahmen weniger Prozentpunkte etwas ändern lassen.