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Gerüchteküche: Kern-Konfigurationen zum Raptor Lake Refresh versprechen mehr CPU-Kerne von Core i3 bis Core i7

Von YouTuber RedGamingTech kommen weitere Spezifikationen zum Raptor Lake Refresh, womit sich nunmehr die Kern-Konfiguationen zur 14. Core-Generation recht vollständig abbilden lassen. Allerdings fehlt bislang noch ein klarer Beleg hierfür, so dass man vorerst darauf vertrauen muß, dass die Quellen des YouTubers korrekte Informationen liefern. Über den Sommer hinweg dürfte sich dies jedoch sicherlich noch verifizieren lassen, denn angesichts des kolportierten Launches des 14. Core-Generation im Oktober wird Intel seine Partner in absehbarer Zeit mit belastbaren wie belegbaren Informationen versorgen müssen. Derzeit sieht es jedenfalls danach aus, als würde es von Core i3 bis Core i7 jeweils mehr CPU-Kerne beim Raptor Lake Refresh geben:

Raptor Lake Refresh
i9 14900/K/F: 8p + 16e
i7 14700/K/F: 8p + 12e
i5 14600K/F: 8p + 8e
i5 14500: 6p + 8e
i5 14400/F: 6p + 8e
i3 14300: 6p
i3 14100/F: 6p
 
... "anything over the i3 is using the 8+16 die"

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 11. Juli 2023

Die Änderung beim Core i7 ist bereits bekannt sowie vergleichsweise vernünftig belegt: Hierbei gibt es vier Effizienz-Kerne mehr, was den Core i7 der 14. Core-Generation wieder näher an den Core i9 heranrücken läßt – welcher Silizium-bedingt nicht noch mehr CPU-Kerne bekommen kann. Der darunterliegende Core i5-14600K/F stellt dann die Ausnahme im oberen Angebotsportfolio dar, wenn dort gibt es abweichend von den anderen Modelle nicht mehr Effizienz-, sondern hingegen zwei Performance-Kerne hinzu. Dies macht den Core i5-14600K/F somit erstmals bei Intel zu einem Achtkerner, rein die Performance-Kerne betrachtend. Die restlichen Core i5 Modelle gehen dann wohl einheitlich auf 6 Performance- und 8 Effizienz-Kerne, was bei den 500er Modellen keine Steigerung ergibt, bei den 400er Modellen die Effizienz-Kerne hingegen glatt verdoppelt.

Die 600er non-K-Modelle wurden hierbei nicht explizit genannt, gemäß früheren Intel-Portfolios müsste deren Hardware-Konfiguration gleichlautend zu den 500er Modellen lauten. Allen Prozessoren der Bauart "Core i5" und höher soll zudem gemein sein, dass hierfür das große "8P+16E"-Die Verwendung findet (welches es nur in Raptor-Lake-Ausführung gibt). Dies bedeutet insbesondere für den Core i5 non-K, dass hiermit die bislang in dieser Produktkategorie noch verwendeten Alder-Lake-Dies endlich abgeschafft werden und somit Intel den entsprechenden Modellen der 14. Core-Generation mehr Level2- und Level3-Cache mitgeben kann. Wie weit Intel dies ausnutzt, ist derzeit noch unsicher – aber zurückhalten muß sich Intel hier sicherlich nicht, es wird keine weitere Produkt-Generation auf Basis dieser Hardware mehr geben. Die entsprechenden Level2-Größen lassen sich schon jetzt errechnen, bei den Level3-Größen muß man abwarten, was Intel zur Produktabgrenzung jeweils ansetzt.

Bleibt eine bedeutsame Änderung beim Core i3 übrig, welcher endlich einmal aus seinem jahrelangen (technologischen) Stillstand erlöst wird und (von bisher 4 CPU-Kernen) auf eine Konfiguration mit 6 Performance-Kernen wechselt. Effizienz-Kerne gibt es hier weiterhin keine, aber mit 6 Performance-Kernen wäre der Core i3 endlich wieder in einem gangbaren Bereich, was in letzter Zeit eben nicht mehr der Fall war. Welches Die hierbei die Grundlage bildet, ist unbekannt, eventuell verwendet Intel für den Core i3 sogar verschiedene Dies – je nachdem was noch übrig ist aus der dann langsam zurückgehenden Fertigung von ADL- und RTL-Dies. In diesem Sinne dürfte man den Core i3 aller Vermutung nach bezüglich der Level2- und Level3-Cache auf das Alder-Lake-Niveau beschneiden, einfach um wirklich jedes noch herumfliegende Die für diese Prozessoren benutzen zu können.

Alder Lake Raptor Lake Raptor Lake Refresh
Verkaufs-Generation 12. Core-Generation 13. Core-Generation 14. Core-Generation
Core i9 ADL-Die, 8C+8c/24T, 14+30 MB L2+L3 RTL-Die, 8C+16c/32T, 32+36 MB L2+L3 RTL-Die, 8C+16c/32T, 32+36 MB L2+L3
Core i7 ADL-Die, 8C+4c/20T, 12+25 MB L2+L3 RTL-Die, 8C+8c/24T, 24+30 MB L2+L3 RTL-Die, 8C+12c/28T, 28+33 MB L2+L3
Core i5-xx600K ADL-Die, 6C+4c/16T, 9.5+20 MB L2+L3 RTL-Die, 6C+8c/20T, 20+24 MB L2+L3 angbl.: RTL-Die, 8C+8c/24T, 24+? MB L2+L3
Core i5-xx500/xx600 ADL-Die, 6C+0c/12T, 7.5+18 MB L2+L3 ADL-Die, 6C+8c/20T, 11.5+24 MB L2+L3 angbl.: RTL-Die, 6C+8c/20T, 20+? MB L2+L3
Core i5-xx400 ADL-Die, 6C+0c/12T, 7.5+18 MB L2+L3 ADL/RTL-Dies, 6C+4c/16T, 9.5+20 MB L2+L3 angbl.: RTL-Die, 6C+8c/20T, 20+? MB L2+L3
Core i3 ADL-Die, 4C+0c/8T, 5+12 MB L2+L3 ADL-Die, 4C+0c/8T, 5+12 MB L2+L3 angbl.: 6C+0c/12T

Sollten sich jene Kern-Konfigurationen im Grundsatz halten, würde aus dem bislang müden "Raptor Lake Refresh" nun dennoch noch eine ganz anständige Refresh-Generation. Am Status "Refresh" wird sich wegen der grundsätzlich gleichen Prozessoren-Architektur wie Chipfertigung nichts ändern, aber nur mit kleineren Taktratensprüngen und teilweise größeren Cache wäre diese Generation doch sehr limitiert ins Rennen gegangen. Nunmehr kommt ein durchaus netter Refresh zur 13. Core-Generation, womit Intel den zeitlichen Vorsprung gegenüber AMDs Zen 5 (kaum vor Frühling 2024 zu erwarten) auch wirklich ausnutzt. Zudem bietet Intel hiermit den höchst seltenen Umstand einer dritten Prozessoren-Generation auf Basis derselben Mainboard-Plattform an, was insbesondere frühen LGA1700-Nutzern eine venünftige Aufrüstoption geben wird.

Beim Performance/Preis-Verhältnis bleibt natürlich abzuwarten, welche Listenpreis-Steigerungen Intel diesesmal ansetzt. Ganz ohne Preissteigerung wird es kaum gehen, jede neue Hardware-Generation wird seitens der Hersteller inzwischen zum langsamen, aber stetigen Anheben des allgemeinen Preisniveaus ausgenutzt. Aber weil der Raptor Lake Refresh nunmehr auch ganz vernünftige Hardware-Zuwächse bieten wird, besteht zumindest die Chance auf bessere Performance/Preis-Verhältnisse, trotz steigender Listenpreise. Dies könnte dann AMDs aktuelles Zen-4-Angebot nochmals weiter unter Druck setzen und somit allen Prozessoren-Käufern zu gute kommen. Nur bei der Spiele-Performance an der Leistungsspitze sollte man sich besser nichts erhoffen: Beim Core i9 hat Intel den kleinsten Gestaltungsspielraum, kann nur etwas mehr Takt anbieten und dürfte dort somit den geringsten Performance-Effekt ernten. Die Mehrperformance der 14. Core-Generation wird eher bei den kleineren bis mittleren Modellen generiert, von Core i3 bis Core i7.