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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Mai 2017

Damit der aktuelle Grafikkarten-Marktüberblick nicht wenige Tage nach Erscheinen schon wieder unaktuell im Sinne einer fehlenden Grafikkarte ist, wurde dort nunmehr die GeForce GT 1030 in die Übersichtsliste und die Diagramme integriert. Textlich findet die Karte allerdings keinerlei Erwähnung, dafür müsste der komplette Text geändert bzw. neu durchdacht werden. Als reines LowCost-Angebot kommt die GeForce GT 1030 aber sowieso nur dann ins Spiel, wenn es um die günstigstmögliche 14/16nm-Grafikkarte geht. Im LowCost-Bereich sind allerdings im Gegensatz zu anderen Marktsegmenten immer auch noch Grafikkarten vorangegangener Generation vernüftig bis gut verfügbar – aktuell trifft dies auf Radeon R7 360, Radeon R7 250, Radeon R7 240, Radeon HD 5450 (!), GeForce GT 730, GeForce GT 710 und GeForce GT 610 zu. Manche von diesen sind bei der Aktualität der Videoengine sowie der Anschlußvielfalt selbst jetzt noch als reine Display-Karte verwendbar, dafür muß es nicht zwingend eines der neuen LowCost-Modelle sein.

Davon abgesehen fällt gerade mit dem neuen Grafikkarten-Marktüberblick, welcher nun auch AMDs Polaris-Refresh enthält, sehr deutlich der Punkt auf, wie stark AMD inzwischen wieder bei der Energieeffizienz zurückliegt. Vergleicht man dies mit den Zuständen bei der letzten 28nm-Generation, wo nVidias Beschleuniger im Schnitt eine um 49% bessere Energieeffizenz hatten (gerechnet ohne die in dieser Frage eine Sonderstellung einnehmende Radeon R9 Nano), so kommt nVidia aktuell sogar bei einer um im Schnitt um +56% besseren Energieeffizienz heraus, hat sich in dieser Frage ergo sogar leicht steigern können. Hier spielt natürlich besonders stark AMDs Drang nach mehr Performance ohne Rücksicht auf Verbrauchswerte beim Polaris-Refresh mit hinein – aber dennoch, einen besonderen Energieeffizienz-Effekt von Polaris kann man hierbei nicht erkennen. Polaris hat faktisch nur das besser gemacht, was nVidia mit der Pascal-Generation ebenfalls bei der Energieeffizienz oben drauf gelegt hat. Den großen Energieeffizienz-Vorsprung, welchen sich nVidia seinerzeit bei der Maxwell-Generation erarbeitet hatte, konnte AMD bis dato (und laut diesen Zahlen) noch nicht einmal leicht ankratzen.

Grafikkarten FullHD Performance/Spieleverbrauch-Index (Februar 2016)
Grafikkarten FullHD Performance/Spieleverbrauch-Index (Februar 2016)
Grafikkarten FullHD Performance/Verbrauch-Index Mai 2017
Grafikkarten FullHD Performance/Verbrauch-Index Mai 2017

Notebookcheck vermelden einen Teaser zugunsten des ersten Ryzen-Notebooks – welches seitens Asus wohl auf der Computex vorgestellt werden soll. Für die Raven-Ridge-APUs wäre dies reichlich früh, selbst wenn AMD schon diverse Vorserienexemplare haben dürfte und eine Notebook-Vorstellung niemals gleichbedeutend mit einer entsprechenden Lieferbarkeit ist. Gerade da es sich hierbei um ein explizites Gaming-Notebook handeln soll, kann nicht ausgeschlossen werden, das sogar ein Ryzen-Desktopprozessor zum Einsatz kommt, sprich Summit Ridge anstatt Raven Ridge. Dies erzwingt dann eine extra Grafiklösung, welche aber in einem Gaming-Notebook sowieso vorhanden wäre, ermöglicht aber Asus, eventuell auch mehr als nur 4 CPU-Kerne im Notebook anzubieten – je nachdem, wie hoch man hinausgehen will. Ausreichend laufruhig und mit gangbaren TDPs für echte HighEnd-Boliden sind die Ryzen-Prozessoren schießlich, technologisch dürfte das ganze sehr wohl machbar sein. Selbst das (offizielle) Fehlen von expliziten Notebook-Modellen von Summit Ridge wäre mittels des Einsatzes von gesockelten Desktop-CPUs überspringbar, wie dies auch bei einigen wenigen Intel-Notebook derart praktiziert wird.

Nachdem man die ganze Zeit annahm (und AMD diese Annahmen durchaus befeuerte), das AMD für seine Zen-Prozessoren letztlich ein Achtkern-Die für den Desktop-Einsatz sowie ein Sechzehnkern-Die für den Server-Einsatz herstellt, ergibt ein neuer Package-Shot des Server-Prozessors "Naples", das sich auch jener schlicht dem Multi-Die-Verfahren bedient – die insgesamt gebotenen 32 CPU-Kerne ergeben sich hierbei aus 4 Einzel-Dies mit jeweils 8 CPU-Kernen. Ergo dürfte AMD hierbei die gleichen Zeppelin-Dies verbauen wie bei den Ryzen-Prozessoren des Consumer-Segments, da es kaum Sinn macht, gleichzeitig zwei achtkernige Dies aufzulegen. Technisch gibt es gegen diese Methodik nichts einzuwenden, Intel hatte selbige selbst bei seinen ersten Core 2 Quad Prozessoren derart angewandt (zusammengesetzt aus zwei Core-2-Duo-Dies auf einem Package). AMD spart sich hiermit schlicht den extra Aufwand des Design, der Produktionsvorbereitung und der Validierung eines extra Sechzehnkern-Die nur für den Server-Einsatz. Das einzige extra Die, was AMD innerhalb seiner initialen Zen-Generation auflegt, wird dann das der Raven-Ridge-APUs sein, welche nur 4 CPU-Kerne und dafür aber eine integrierte Grafiklösung umfaßt.