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Hardware- und Nachrichten-Links des 4./5. Mai 2013

Bei der PC Games Hardware hat man sich die Performance der beiden neuen Bulldozer/Vishera-Prozzesoren FX-4350 & FX-6350 angesehen. Mit ihren etwas höheren Taktraten bietet der FX-4350 eine gegenüber dem FX-4300 um immerhin 7,3% höhere Anwendungs-Performance sowie eine um gleich 11,8% höhere Spieleunterstützungs-Performance auf, während der Leistungssprung beim FX-6350 gegenüber dem FX-6300 mit 3,1% bei der Anwendungs-Performance sowie 6,7% bei der Spieleunterstützungs-Performance deutlich kleiner ausfällt (Spieleunterstützungs-Performance = Benchmarks von Spielen auf niedriger Auflösung ohne Anti-Aliasing mit demzufolge primärer CPU-Limitierung). Damit rückt der FX-4350 als schnellster AMD-Vierkerner dem FX-6350 als schnellster AMD-Sechskerner speziell bei der Spieleunterstützungs-Performance schon sehr deutlich auf die Pelle – laut den PCGH-Benchmarks liegt der FX-6350 in diesem Feld gerade einmal noch um 1,8% vorn. Bei der Anwendungs-Performance sind die 6 Rechenkerne des FX-6350 natürlich deutlich im Vorteil – und da der Preispunkt gerade einmal um 10 Dollar aka derzeit ~9 Euro höher liegt, bekommt der FX-6350 trotzdem die Empfehlung ab.

Die PC Games Hardware berichtet über (mögliche) höhere Mainboard-Preise zum Haswell-Launch, basierend auf einer Ermittlung des Geizhals-Preisvergleichs. Dabei wurde anhand der Erstlistungen von diversen Haswell-Boards seitens ASRock eine durchschnittliche Preissteigerung von 16,7% ermittelt, was auf keinen Fall noch "Peanuts" darstellen. Durch eine besondere höherwertige Technik läßt sich dies auch kaum rechtfertigen, denn die Mainboards der 8er Serie werden nur etwas featurereicher als die Mainboards der 7er Serie ausfallen. Hinzu geht mit Haswell ein großer Teil der CPU-Spannungsversorgung auf das CPU-Trägermaterial selber über, dürften die Haswell-Mainboards somit in der Summe sogar entlastet werden. Vermutlich ist hier aber nur der typische Effekt von Launchpreisen bei den Haswell-Mainboards gegenüber den Preisen von im harten Konkurrenzkampf stehenden Angeboten nach einem ganzen Jahr Marktpräsenz bei den Ivy-Bridge-Mainboards zu sehen. Prinzipiell gesehen kommt Haswell inklusive der passenden Mainboards wohl zu den gleichen Launchpreisen wie Ivy Bridge in den Markt, ergibt sich nominell also keine Preisdifferenz.

Trotzdem wird es bei den Straßenpreise anfängliche Vorteile zugunsten von Ivy Bridge geben – dies war schließlich auch schon beim Ivy-Bridge-Launch zu beobachten, wo trotz der exakt gleichen Listenpreise die älteren Sandy-Bridge-CPUs und -Mainboards real oftmals etwas günstiger angeboten wurden. Letztlich sind die Listenpreise dafür auch nicht genau genug, ergeben erst die verschiedenen (unbekannten) Rabatte an die Distributoren den wahren Einkaufspreis dieser Prozessoren. In der Summe dürfte erneut ein System herauskommen, wo nach dem Haswell-Launch ein Ivy-Bridge-Grundsystem (aus CPU & Mainboard) trotz nominell gleichem Listenpreisen in etwa 10 Prozent günstiger ausfällt als ein gleich getaktetes Haswell-Grundsystem. Und da Haswell augenscheinlich nicht die großen Verbesserungen mit sich bringt, kann man wohl bedenkenlos auch weiterhin zu Ivy Bridge greifen – die große Zukunftsperspektive durch den neuen Sockel 1150 fehlt Haswell genauso, da Intel die nachfolgenden Broadwell-Prozessoren nicht in den Desktop-Bereich bringen wird.

Die aus finanzieller Sicht größere Absurdität der Drosselpläne der Telekom führen Golem aus: Danach kann man davon ausgehen, daß die Telekom selber Traffic-Kosten von (angeblich) deutlich unter einem Eurocent pro Gigabyte hat – oder anders formuliert, daß selbst 300 GB Traffic Telekom-intern nur Kosten von unter 3 Euro aufwerfen sollten. Die harsche Drossel bei einfachem ADSL von nur 75 GB Inklusive-Traffic kann also kaum aus echten Kostengründen resultieren, da sind andere Kostenfaktoren wohl deutlich wichtiger als der reiner Traffic. Natürlich wird die Telekom die Mehreinnahmen von zugebuchten Datenpaketen oder auch einem höheren Festpreis bei einer "realen" Flatrate angesichts der vielen Millionen Telekom-Kunden gern mitnehmen – allerdings muß man damit dann auch die Verluste durch abwandernde Kunden wieder auffangen.

Über den wahrscheinlich eigentlichen Grund der Drosselpläne berichten nochmals Golem dann indirekt in einer weiteren Meldung, wonach die Telekom offen sei für Gespräche mit großen Inhaltsanbietern wie YouTube, um jene (wie die Telekom-eigenen Dienste) außerhalb des Drossel-Kontingents zu stellen. Genau in dieses Geschäft wollten die Internet Provider schon immer herein – nicht nur von ihren Kunden für die Weiterleitung von Datenpaketen bezahlt zu werden, sondern auch von den Inhalteanbietern. Hier kommt dann noch die besondere Note hinzu, daß jene Inhalteanbieter – sobald einmal "eingefangen", regelrecht erpressbar werden. Stellt man sich eine Zukunft vor, in welcher YouTube an die Telekom dafür zahlt, nicht gedrosselt zu werden – und in welcher dann der YouTube-Telekom-Vertrag ausläuft, weil man sich nicht auf einen Anschlußvertrag hat einigen können: Dies wäre für YouTube deutlich schmerzlicher als für die Telekom – womit YouTube bei eben diesen Anschlußverträgen finanziell erpressbar wird.

Sobald ein System etabliert würde, in welchem die großen Inhalteanbieter ganz regulär an die Internet Provider für die Weiterleitung ihrer Datenpakete zahlen, kann man die "freie" Struktur bei den Internet Providern auch auf ein Mindestmaß zurückfahren, welches es speziell den großen Inhalteanbietern faktisch unmöglich machen würde, ihr Geschäft auf diesen Minimal-Leitungen zu realisieren. Dahinter steht wohl nichts anders als die Erkenntnis der Internet Provider, daß die Internetnutzer aufgrund der Verbraucherschutzgesetzgebung viel zu einfach den Anbieter wechseln werden, wenn man die Preise zu stark erhöht – während die großen Inhalteanbieter auf die Internet Provider angewiesen sind und faktisch nur darauf warten, von diesen eingefangen und zu Zwangskunden gemacht zu werden. Die einzig mögliche Gegenmaßnahme seitens der Inhalteanbieter kann dabei nur "wehret den Anfängen" lauten – denn sobald man einmal im System drin ist, kommt man da nicht wieder heraus.