24

News des 23./24. April 2022

Laut Twitterer Kopite7kimi tritt zumindest der AD102-Chip nur mit PCI Express 4.0 an – aller Vermutung nach dürfte nVidia diese Einschränkung dann jedoch für die komplette Ada-Generation übernehmen. Dies geht konträr zum kürzlich vorgestellten "GH100"-Chip der "Hopper"-Generation, welcher mit PCI Express 5.0 antritt – allerdings als HPC-Chip dafür wohl auch die größere Verwendung als denn Gaming-Chips hat. Dabei ist es denkbar, dass nVidia bei den Ada-Grafikchips durchaus ein PCIe-5.0-Interface integriert, jenes schlicht nur nicht freischaltet. Damit spart man im PCIe-4.0-Modus etwas an Strom, verliert auf modernen Systemen überhaupt nichts an Performance – und kann somit die Stromersparnis an anderer Stelle in tatsächliche Mehrperformance investieren. Gut möglich, dass AMD bei der RDNA3-Generation letztlich genauso herangeht, schließlich steht auch dort die Frage der effizienten Ausnutzung jedes Watts an Leistungsaufnahme an.

Attention, I never talked about the details of SM.
Don't preconceived that AD102 has a simple 18432-FP32.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 22. April 2022
 
PCIe Gen4
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 24. April 2022

Interessant ist auch der (vorstehend abgebildete) ursprüngliche Tweet, welcher eine gewisse Änderung der Shader-Cluster der Ada-Architektur ankündigt. Bislang hatte 'Kopite7kimi' generell nur die 144 Shader-Cluster (Streaming Multiprocessors, SM) des AD102-Chips (korrekt) vorhergesagt, daraus jedoch nicht selber die Schlußfolgerung von 18'432 FP32-Einheiten gezogen. Nach der Ampere-Architektur trifft diese Zahl zu, nach der Ada-Architektur kann natürlich auch noch etwas anderes herauskommen. Eine geringere Anzahl an FP32-Einheiten pro Shader-Cluster (128 FP32 pro SM bei Gaming-Ampere) ist allerdings arg unwahrscheinlich, da nVidia ansonsten seine Performance-Ziele im Wettstreit mit den MCM-Lösungen der RDNA3-Generation nicht erfüllen kann. Damit bleibt dennoch die Frage offen, welche Möglichkeiten es gibt, die Shader-Cluster von "Ada" anders zu gestalten. Die Änderungen müssen letztlich nicht zwingend in der Frage der Anzahl der FP32-Einheiten liegen, auch andere Verbesserungs-Ansätze (bei INT32 oder FP16/64) sind denkbar.

Moore's Law Is Dead @ Twitter bestätigt diese Information zum PCIe-Status von "Ada Lovelace" und fügt noch hinzu, dass auch die Ada-Generation unter der 4nm-Fertigung daherkommen soll. Dies könnte darauf hindeuten, dass auch hier wieder das vom GH100-Chip bekannte Spezial-Verfahren "4N" von TSMC zum Einsatz kommt. Normalerweise schreibt TSMC den Buchstaben "N" für "Node" immer führend, in diesem Fall bedeutet jener jedoch "nVidia" und kommt daher nach der Node-Zahl. Damit wären HPC- und Gaming-Chips wieder vereint in exakt derselben Fertigung beim selben Chipfertiger. Gänzlich sicher ist diese Auslegung jedoch noch nicht, der Twitterer schreibt letztlich nur über "4nm" und nicht über ein spezifisches TSMC-Verfahren. Dabei wäre sowieso noch zu eruieren, welche genauen Differenzen das "4N"-Verfahren für nVidia gegenüber den regulären 5/4nm-Verfahren von TSMC hat. Nicht gänzlich undenkbar ist, dass in dieser Namenswahl mehr Marketing als denn technische Unterschiede stecken.

Notice I didn't mention PCIe 5.0 in my Lovelace Slides.
Speaking of "4", #NVIDIA Lovelace is indeed 4nm!

Quelle:  Moore's Law Is Dead @ Twitter am 24. April 2022

Laut Twitterer Greymon55 bleibt es wohl bei eher kleinen Performance-Gewinnen des anstehenden "50er RDNA2-Refreshs": Neben dem höheren Speichertakt (18 anstatt 16 Gbps, bei der Radeon RX 6650 XT augenscheinlich nur 17.5 Gbps) wäre demzufolge nur ein geringfügig höherer Chiptakt zu erwarten (ein inzwischen gelöschter Tweet redete von "ca. 30 MHz mehr") und stehen zudem Erhöhungen des Power-Limits eher in den Sternen. Das ganze ist für AMD natürlich eine reine Strategie-Frage: Echte Mehrperformance, womit man auch einen höheren Listenpreis ansetzen kann, damit aber auch den wunden Punkt der Grafikkarten-Preise berührt – oder geringe Mehrperformance zur selben Preislage, womit man sich aus der Preis-Diskussion galant heraushält. Vermutlich findet nun eher letzteres statt – was im Zuge fallender Grafikkarten-Preise wohl auch besser ist, niemand will derzeit Neuvorstellungen auf Basis von Alt-Architekturen mit höheren Preislagen sehen.

The increase is very slight, hope the price and stock will surprise us.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 24. April 2022
 
which product?
Quelle:  Ali G San @ Twitter am 24. April 2022
 
50XT
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 24. April 2022

Twitterer Greymon55 macht zudem erneut darauf aufmerksam, dass der Ryzen 7 5800X3D wohl ein sehr kurzlebiges Produkt sein dürfte. Denn die Bedingung der Erscheinens von Zen 4 mit 3D V-Cache ("Raphael-X") liegt in der Umstellung der derzeitigen Fertigungs/Packaging-Linie von Zen 3 mit 3D V-Cache ("Vermeer-X") auf eben diese neuen Prozessoren. Sprich: Es kann nicht beides gleichzeitig gefertigt werden, sobald "Zen4D" von AMD im Markt gewünscht wird, endet die Fertigung von "Zen3D". Nach dem Wortlaut des Twitterers dürfte dies auch nicht erst zum Jahresende 2023 passieren, sondern eher in Richtung Jahresanfang 2023. Somit muß man damit rechnen, dass der Ryzen 7 5800X3D wahrscheinlich nur über das Jahr 2022 im Händlerangebot steht – und nachfolgend schneller als andere Ryzen-5000-Prozessoren aus selbigem verschwindet. Die Idee, den Ryzen 7 5800X3D vielleicht erst in einigen Jahren spottbillig nachzurüsten, dürfte sich zumindest mit Neuware nicht machen lassen (und auf dem Gebrauchtmarkt sind Modelle mit geringen Fertigungszahlen üblicherweise teuer).

In a few months the factory will decide whether Genoa/Raphael 3D will add production lines. In short, the technology is gradually maturing.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. April 2022
 
Yes, Raphael-X will be ready immediately after Vermeer X is discontinued.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. April 2022

Die von TechEpiphany @ Twitter erfassenden wöchentlichen Grafikkarten-Verkäufe bei der Mindfactory für die Woche 16/2022 zeigen mit 2450 verkauften Grafikkarten einen vergleichsweise gewöhnlichen Geschäftsverlauf an. Auffallend bei den Einzelposten ist das Wiedererstarken der GeForce RTX 3080 bei gleichzeitigem Niedergang der Verkäufe von GeForce RTX 3080 Ti & 3090 (die wenigen Verkäufe zur GeForce RTX 3090 Ti wurden bislang fälschlicherweise unter der "3090" mit erfasst). Die drei Spitzenmodelle dürften nunmehr klar von den Anzeichen der kommenden NextGen-Grafikkarten betroffen sein, womit sich kaum noch jemand diese teuren Grafikkarten zulegt – trotz sinkender Straßenpreise. Die GeForce RTX 3080 profitiert hingegen augenscheinlich von erstmals (seit Ewigkeiten) Preislagen unterhalb 1000 Euro, womit so einige dann doch zugeschlagen haben.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory in der Woche 16/2022 (in Stück)
AMD RDNA2 nVidia Ampere andere nVidia
220 — 6900XT
20 — 6800XT
40 — 6800
285 — 6700XT
165 — 6600XT
340 — 6600
70 — 6500XT
20 — 6400
30 — 3090
90 — 3080Ti
335 — 3080
315 — 3070Ti
40 — 3070
265 — 3060
50 — 3050
45 — 2060
10 — 1660Ti
60 — 1660S
30 — 1650
10 — 1050Ti
10 — 1030
10 — 730
10 — 710
RDNA2: 1160  (47%) Ampere: 1125  (46%) andere nVidia: 185  (7%)
gemäß der Ausführungen von TechEpiphany @ Twitter, incl. Korrektur zur Radeon RX 6400

Auch die Radeon RX 6900 XT verkauft sich wieder prächtig, wird inzwischen schließlich auch auf umgerechnetem Listenpreis angeboten (selbst der AMD-Shop bietet die Karte nicht für exakt 999 Euro an, sondern für den tagesaktuell umgerechneten US-Listenpreis, was derzeit um die 1100 Euro ergibt). Interessant ist die inzwischen über mehrere Wochen bestätigte Diskrepanz bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen (Average Selling Price, ASP): AMD liegt hier meistens im Bereich um die 600 Euro herum, nVidia hingegen fast durchgehend bei über 800 Euro. Dies hat in diesem Fall nichts mit generell niedrigeren Preisen bei AMD zu tun, sondern mit der Verteilung der verkauften Karten je nach Leistungs- und damit Preis-Segment: nVidia verkauft derzeit weiterhin viele teure Karten, während AMD (nur mit Ausnahme der Radeon RX 6900 XT) eher stark im mittleren wie "unterem" Preissegment ist.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück)
insgesamt RDNA2 Ampere andere nVidia AMD ASP NV ASP
4. Woche 2022 2180 895   (41%) 815   (37%) 470   (22%) 859€ 903€
5. Woche 2022 2780 1035   (37%) 1225   (44%) 520   (19%) 819€ 820€
7. Woche 2022 2370 1105   (47%) 975   (41%) 290   (12%) 696€ 771€
8. Woche 2022 2475 940   (38%) 1305   (53%) 230   (9%) 784€ 867€
11. Woche 2022 2655 1165   (44%) 1280   (48%) 210   (8%) 673€ 835€
12. Woche 2022 1830 970   (53%) 750   (41%) 110   (6%) 559€ 908€
14. Woche 2022 2755 1460   (53%) 1060   (38%) 235   (9%) 680€ 836€
16. Woche 2022 2470 1160   (47%) 1310   (46%) 185   (7%) 626€ 831€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag