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Weitere externe Grafik-Gehäuse von Gigabyte und PowerColor vorgestellt

Im Rahmen der Computex haben verschiedene Hersteller neue Ansätze zu externen Grafik-Gehäusen vorgestellt, das Teilnehmerfeld in diesem immer noch im Aufbau befindlichen Markt erhöht sich damit um Gigabyte und PowerColor. Zuerst aber zeigte Asus eine "verbesserte" Version seiner schon zum Jahresstart demonstrierten "ROG XG Station 2": Jene erhält nun gleich ein 680-Watt-Netzteil (bislang Spitze in diesem Segment) – und geht idiotischerweise auf die propietärer Schiene durch den Verbau einer speziellen Asus-Verbindung (neben der Thunderbolt-3-Verbindung). Damit dürfte dieses externe Grafik-Gehäuse wahrscheinlich nur noch an ausgewählten Asus-Notebooks lauffähig sein – es sei denn, für die pure Funktionalität würde auch die normale Thunderbolt-Verbindung ausreichen. Dies bleibt weitere Informationen abzuwarten – und natürlich könnte sich Asus dann endlich einmal bemüßigt fühlen, sein lange genug in Vorbereitung befindliches Produkt auch in den Handel zu bringen.

Gigabyte externes Grafik-Gehäuse "GP-T3GFx"
Gigabyte externes Grafik-Gehäuse "GP-T3GFx"
PowerColor externes Grafik-Gehäuse "Devil Box"
PowerColor externes Grafik-Gehäuse "Devil Box"

Von Gigabyte kommt dagegen etwas wirklich neues in Form des externen Grafik-Gehäuses GP-T3GFx. Leider gibt es derzeit kaum genauere Informationen zu diesem Projekt – nur, das es eine standardmäßige Thunderbolt-3-Verbindung nutzen soll, wahrscheinlich mit einfacher Bandbreite (5 GB/sec). Das integrierte Netzteil soll (angeblich) 420 Watt haben und das Gigabyte-Gehäuse ist offensichlich für standardmäßige DualSlot-Grafikkarten in (mindestens) voller Baulänge geeignet. Die Tower-Bauform könnte sich allerdings auch dazu eignen, sogar wesentlich längere Grafikkarten verbauen zu können – laut Foto scheint da noch einiges an Platz zu sein. Preis und Liefertermin zum Gigabye GP-T3GFx stehen leider noch aus – und da das Gehäuse derzeit erst einmal nur auf der Computex gezeigt wurde, könnte dies möglicherweise noch etwas dauern.

Baulich gänzlich anders aussehend ist die "Devil Box" von PowerColor: In jene können DualSlot-Grafikkarten bis 31,0cm Baulänge unter einer TDP von 375 Watt verbaut werden, das integrierte Netzteil bringt 500 Watt mit – damit läßt PowerColor den Enthusiasten genau diesen Spielraum, welchen man sich gewünscht hat. Die Anbindung erfolgt dann allerdings nur über eine einzelne Thunderbolt-3-Verbindung mit 5 GB/sec – in dieser Frage bieten andere Gehäuse schon mehr an. Preis und Liefertermin zur PowerColor Devil Box stehen leider ebenfalls noch aus – da das Gehäuse aber schon regelrecht angekündigt wurde, dürfte sich dies in Kürze ergeben. PowerColor gab im übrigen auch schon einen XConnect-Support an – jener bedingt natürlich auch ein entsprechendes Notebook (benötigt wird hierbei eine BIOS-Erweiterung für externe Grafik über Thunderbolt), bietet dann aber auch die Beschleunigung sowohl eines externen als auch des internen Displays.

einsetzbar für Technik verfügbar Tests
Alienware Graphics Amplifier nur für einzelne Alienware-Notebooks: Alienware 13, 15 & 17 für Grafikkarten bis 375 Watt TDP (Netzteil 460W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß auf PCI Express 3.0 x4 (4 GB/sec), Beschleunigung für internes wie externes Display bei Dell für 281 Euro
bei Amazon für 170 Dollar
Hardwareluxx
TechSpot
Asus ROG XG Station 2 anzunehmenderweise nur für spezielle Asus-Notebooks für Grafikkarten bis ~600 Watt TDP (Netzteil 680W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß per 2x Thunderbolt 3 über USB Typ C Stecker (10 GB/sec) sowie eine extra Asus-Verbindung irgendwann im zweiten Halbjahr 2016 -
Gigabyte GP-T3GFx für alle Notebooks mit Thunderbolt 3 für Grafikkarten bis ~375 Watt TDP (Netzteil 420W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), standardmäßiger Anschluß auf Thunderbolt 3 über USB Typ C Stecker (5 GB/sec) irgendwann im zweiten Halbjahr 2016 -
Magma ExpressBox 3T für alle Notebooks mit Thunderbolt 2 für Grafikkarten bis zusammen ~220 Watt TDP (Netzteil 250W) und 26,7cm Baulänge (TripleSlot), standardmäßiger Anschluß per Thunderbolt 2 (2,5 GB/sec), Beschleunigung nur für externes Display bei Amazon für 999 Dollar -
MSI GamingDock nur für das MSI-Notebook "GS30 Shadow" für Grafikkarten bis ~375 Watt TDP (Netzteil 450W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß auf PCI Express 3.0 x16 (16 GB/sec), Beschleunigung für internes wie externes Display nur zusammen mit entsprechenden MSI-Notebooks Golem
Notebookcheck
MSI GamingDock Mini nur für das MSI-Notebook "GS30 Shadow" (weitere MSI-Notebooks sollen nachfolgen) für Grafikkarten bis ~275 Watt TDP (Netzteil 330W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß auf PCI Express 3.0 x16 (16 GB/sec), Beschleunigung für internes wie externes Display nur zusammen mit entsprechenden MSI-Notebooks -
PowerColor Devil Box für alle Notebooks mit Thunderbolt 3 für Grafikkarten bis 375 Watt TDP (Netzteil 500W) und 31,0cm Baulänge (DualSlot), standardmäßiger Anschluß auf Thunderbolt 3 über USB Typ C Stecker (5 GB/sec) voraussichtlich Sommer 2016 -
Razer Core für alle Notebooks per Thunderbolt 3 für Grafikkarten bis 375 Watt TDP (Netzteil 500W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), standardmäßiger Anschluß auf Thunderbolt 3 über USB Typ C Stecker (5 GB/sec), Beschleunigung nur für externes Display bei Razer für 500 Dollar Ultrabookreview
Sonnet Echo Express III-D für alle Notebooks mit Thunderbolt 2 für Grafikkarten bis zusammen 150 Watt TDP (Netzteil 300W, aber nur 1x 6pin-Anschluß) und 26,7cm Baulänge (TripleSlot), standardmäßiger Anschluß per 2x Thunderbolt 2 (5 GB/sec, nur ein Stecker wahrscheinlich ebenfalls möglich), Beschleunigung nur für externes Display bei Amazon für 1095 Euro Notebookcheck

Das Problem von fast allen Projekten bezüglich externer Grafik-Gehäuse liegt damit in der Lieferbarkeit – und nachfolgend hohen Preisen mangels echten Wettbewerbs. Derzeit ist von den modernen Thunderbolt-3-Gehäusen allein das Razer Core lieferbar – in den USA zu Preisen von 500 Dollar, was für einen echten Erfolg einfach viel zu hoch ist (Razer notiert für das "Core" im übrigen auch schon einen XConnect-Support mit den passenden Notebooks). Eventuell sollte AMD ja darüber nachdenken, insbesondere die eigene XConnect-Technologie durch die Auflage eines "Referenz-Gehäuses" voranzutreiben, welches dann auch den Preispunkt solcher Gehäuse neu definieren kann. Für eine preisliche Maßgabe darf man sich gern an eine frühere Umfrage von dieser Stelle halten: Bei dieser hielten 34,7% der Umfrage-Teilnehmer einen Preispunkt von 100-150 Euro für angemessen, und sogar 42,1% wollten den Preispunkt eines XConnect-Gehäuses gar unterhalb von 100 Euro sehen.